Wer kennt sie nicht – die Stände von Hilfsorganisationen auf Marktplätzen, mit Bildern leidender Kinder und der moralischen Frage: „Willst du nicht helfen?“ Und ja, natürlich möchten viele helfen – wenn es greifbar wird. Diese Geschichte erzählt von einem Moment, in dem Hilfe ganz real wurde – in Angeles City, Philippinen.
Hilfe für Kinder in Asien beginnt mit Begegnung
„Sind Ihnen die leidenden Kinder in Afrika egal?“ oder „Würden Sie nicht gerne Hilfe für Kinder in Asien leisten und die Welt ein Stück besser machen?“ – solche Fragen hört man oft samstags am Marktplatz von bezahlten Werbern für Hilfsorganisationen. Helfen wir gerne Menschen in Not? Sicherlich. Doch von bezahlten Werbern überzeugt werden? Wohl kaum. Zwischen uns – einem Pfälzer, Berliner oder Stuttgarter – und den Kindern in Afrika, Asien oder Lateinamerika liegen riesige Entfernungen. Diese Distanz erschwert es uns oft, das Leid wirklich zu spüren und einen tiefen Wunsch zur Hilfe in uns aufkommen zu lassen.
Für manche Menschen bedeutet das eine willkommene Distanz, für andere eine schmerzliche Grenze der Menschlichkeit. Doch manchmal verschwinden diese Grenzen – wenn auch nur für kurze Zeit. Hilfe für Kinder in Asien kann viele Gesichter haben, und meine persönliche Begegnung auf den Philippinen hat mir das eindrücklich gezeigt.
Mein Weg führte mich diesmal nach Angeles City auf den Philippinen, im Rahmen meiner Arbeit zur Vermittlung internationaler Azubis und Fachkräfte. Ich bereise regelmäßig Vietnam, Indonesien, die Philippinen und weitere Länder Asiens, um meine Kooperationspartner zu treffen. Von Angeles City sollte es weiter nach Manila gehen. Doch bevor ich weiterreiste, wollte ich das echte Leben vor Ort erleben: Dort sitzen, trinken und essen, wo es die Einheimischen tun.
Eine Begegnung mit Folgen
Ich saß in einem kleinen Bistro am Bürgersteig, wartete auf meinen Burger mit Pommes – ein typisch amerikanisches Gericht, das auf den Philippinen sehr beliebt ist. Währenddessen sprach mich ein kleines Kind an und bat beharrlich um Kleingeld. Für uns im Westen sind 50 Cent kaum der Rede wert. Doch selbst gutherzige Menschen wissen, dass es fragwürdig sein kann, bettelnden Kindern Geld zu geben, da dies das Betteln langfristig fördern könnte.
Deshalb gab ich zunächst kein Geld. Doch kurz darauf sah ich die Mutter des Kindes beim Flaschensammeln und verstand sofort, wie groß die Not tatsächlich war. Wenige Minuten später saßen beide mit mir am Tisch und warteten auf ihr Essen, das ich für sie bestellte. Mit Hilfe des Kellners, der übersetzte, erzählte mir die Mutter ihre Geschichte. Die Landessprache ist zwar Englisch, doch die Armen sprechen oft nur Tagalog, da ihnen eine ausreichende Schulbildung fehlt.
Sie erzählte von zwei gescheiterten Ehen und ihren drei Töchtern. Ihre älteste Tochter lief mit einem Partner weg, die mittlere Tochter, erst 14, wurde drogenabhängig und vom Staat in eine Entzugsklinik eingewiesen – ein Schicksal, das im Zuge des „War on Drugs“ des ehemaligen Präsidenten Duterte oft tödlich endete. Ihr erster Ehemann wurde dabei erschossen, der zweite sitzt im Gefängnis.
Am nächsten Morgen wartete ich bereits mit Frühstück, und Patricia konnte vermutlich zum ersten Mal im Leben einen Swimmingpool genießen – unterbrochen nur von gutem Essen, das ich ebenfalls bestellte. Wer nie echten Hunger verspürt hat, kann sich kaum vorstellen, welche Freude eine einfache Mahlzeit bereiten kann. Dieses Glück war ansteckend, und ich fühlte mich tief erfüllt.

Die Mutter erklärte, dass Patricia keine offizielle Geburtsurkunde habe, die jedoch für die Einschulung notwendig sei. Auch fehlten Schulsachen, die auf den Philippinen kaum günstiger sind als bei uns. Gemeinsam gingen wir einkaufen – Schulmaterialien, Kleidung und weitere lebensnotwendige Dinge.
Abschließend gönnten wir uns Kuchen und Snacks in einem Café. Die Mutter kalkulierte, was eine Reise in ihre Heimatstadt kosten würde, um die Geburtsurkunde zu beschaffen. Ich gab ihr das nötige Geld, bevor sich unsere Wege trennten – ich nach Manila, sie zurück in ihr schwieriges Leben. Doch ich hoffte inständig, dass ich mit meiner kleinen Hilfe für Kinder in Asien Hoffnung gegeben habe.

Am Ende des Tagen hatten wir alle kurzfristig möglichen Einkäufe gemacht und näherten uns dem unausweichlichen Abschied an..
Diese Begegnung hat mich tief bewegt und mir gezeigt, wie wertvoll solche kleinen Taten der Menschlichkeit sind. Perfekte Menschen sind wir sicher nicht, jeder trägt seine Lasten. Doch wir alle können etwas Güte beitragen.
Was ich geben konnte – und was ich empfing
Sicher sind wir nicht immer perfekte Menschen. Doch wenn wir trotz unserer Unvollkommenheit bereit sind, etwas Gutes zu tun, geben wir unserer Menschlichkeit ein Gegengewicht. Diese Hilfe für Kinder in Asien war keine geplante Aktion, sondern ein spontaner, echter Moment der Begegnung. Und sie hat auch mein Leben bereichert.
Der nächste Schritt: Unterstützung in der Mongolei
Dieser Beitrag entstand wenige Monate nach meiner Begegnung mit Patricia und Teresa. Mit ihrer Erlaubnis (Name geändert) möchte ich zeigen, was Hilfe bewirken kann.
Im August steht die nächste Reise bevor: nach Ulaanbaatar, Mongolei. Dort möchte ich mich nach vertrauenswürdigen Wegen erkundigen Kinder und Jugendliche zu unterstützen. Gleichzeitig liegt natürlich auch Arbeit an: geschäftliche Kontakte zu lokalen Partnern knüpfen – insbesondere im Rahmen meiner Vermittlungstätigkeit. Es handelt sich dabei nicht um eine offizielle gemeinnützige Arbeit, sondern um eine private Initiative mit dem Ziel, Kontakte zu betroffenen Personen und ggf. zu lokalen Hilfsorganisationen herzustellen.
Wer etwas beitragen oder sich engagieren möchte, kann mich gern kontaktieren.
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